Es gibt ein Foto, das ich heute Morgen gemacht habe: Zwei leere Liegestühle auf einer Wiese, dahinter der Wald. Sie stehen direkt vor unserer Hütte und gehören ganz klar zu meiner Auszeit dazu. Ganz still, ganz friedlich.
Ich sitze an einem Tisch auf der Veranda unserer Hütte und schreibe diesen Blogbeitrag, weil ich gerade hier bin. Weil mir hier besonders bewusst wird, wie kostbar diese Auszeiten sind. Und weil ich mich selbst daran erinnern möchte. Und dich vielleicht auch.
Von hier aus reicht der Blick weit über Wiesen, Weiden, Pferdekoppeln und auf eine alte Burg. Es ist ein Anblick, der meinen Atem langsamer werden lässt. Der mich sofort daran erinnert, wie wenig es manchmal braucht, um bei mir anzukommen. Kein Programm, keine To-do-Liste, kein Scrollen. Nur schauen. Und still werden.
Unsere Hütte im Westerwald
Wir haben das Glück, eine kleine, eher spartanische Hütte im Westerwald nutzen zu können. Sie gehört nicht uns allein, aber wir können sie immer dann bewohnen, wenn uns nach Abstand ist. Nach eineinhalb Stunden Fahrt sind wir in einer anderen Welt. Kein Trubel, kein Termindruck. Nur Ruhe, Natur und das, was uns gut tut.
Die Hütte selbst ist einfach: Geduscht wird draußen, das Inventar ist zweckmäßig. Und obwohl auf den ersten Blick so vieles fehlt, fehlt mir hier nichts.
Wir bringen alles mit, was wir brauchen. Versorgen uns vorher mit Lebensmitteln, holen morgens Brötchen beim kleinen Bäcker im Ort, wenn uns danach ist. Den Rest lassen wir einfach geschehen. Wir lesen die Bücher, die schon ewig darauf warten, gelesen zu werden. Wir wandern, schwimmen, spielen, reden. Oder sitzen einfach nur da und schauen.
"Aus allen Zwängen fliehen"
Als ich vor einigen Jahren mit meinen Freundinnen nach New York geflogen bin, hatten wir natürlich das Lied von Udo Jürgens im Ohr: „Ich war noch niemals in New York“ und ganz besonders diese eine Zeile: „Aus allen Zwängen fliehen.“
Seitdem begleitet mich dieser Satz immer dann, wenn ich mir bewusst eine kleine Auszeit nehme. Doch was heißt das eigentlich, aus allen Zwängen fliehen?
Für mich heißt das: kein Wecker. Keine Termine. Keine Verpflichtungen. Ich wache auf, wenn ich ausgeschlafen bin. Ich esse, wenn ich Hunger habe. Ich rede, wenn mir danach ist. Oder schweige. Und mit meinem Mann braucht es keine Absprachen – wir lassen den Tag einfach kommen.
PAUSE.
In dem Buch, das ich gerade lese (22 Bahnen), verabreden sich zwei Freundinnen auf ein einziges Wort: PAUSE. Sie sagen es immer dann, wenn ein Moment besonders ist. Zum Beispiel, wenn sie auf einer Wiese liegen und in den Himmel schauen. Wenn sie ganz im Jetzt sind.
Ich mag dieses Bild. Und ich werde dieses Wort ab sofort übernehmen. Vielleicht schaffe ich es ja sogar, meine Familie damit zu versorgen und ihnen genau solche Momente zu schenken. Ich bin überzeugt, wir brauchen alle mehr davon.
Warum Pausen kein Luxus sind
Die Wissenschaft bestätigt, was wir tief in uns längst wissen: Unser Gehirn braucht Pausen. Nur dann kann es sortieren, verarbeiten, regenerieren. Nur dann entsteht Raum für neue Ideen, für Klarheit, für echte Entscheidungen.
Und trotzdem gönnen wir uns diese Pause so selten. Wir füllen jeden Zwischenraum. Denken an später. Wollen noch schnell dies und das. Dabei reicht oft so wenig.
Zwei Liegestühle. Der Blick ins Grüne. Der Wald im Rücken. Einatmen. Ausatmen. Und vielleicht das Wort: PAUSE.
Was bedeutet "Pause" für dich?
Ich mag dir heute einfach diese Frage mitgeben: Was bedeutet für dich Auszeit? Wie sieht dein Moment ohne Zwänge aus?
Schreib uns gerne. Wir freuen uns, von dir zu lesen. info@erfolgreif.de
Herzlich, Sabine